Die Bedeutung von Yoga

Hast du dich auch schon immer mal gefragt, warum wir im Yoga Figuren mit irgendwelchen Tiernamen machen, warum wir meditieren, bewusst atmen und es so viele verschiedene Arten des Yoga gibt? Eines kann ich dir bereits jetzt sagen: Die eine Antwort gibt’s darauf wohl nicht. Denn Yoga ist so vielfältig wie seine Herkunft. Doch ich möchte dir einen kleinen Einblick in die Welt des Yoga geben und die Möglichkeit, diese einzigartige und uralte Praxis ein Stück mehr zu verstehen.

Was bedeutet Yoga eigentlich?

Beginnen möchte ich mit der Frage, was genau Yoga eigentlich bedeutet. Hast du dich das schon einmal gefragt? Yoga ist die spirituelle Erkundung, Reflexion und das Experimentieren. Yoga ist ein spontaner und kreativer Ausdruck deines Selbst. Was bedeutet das jetzt genau? Ich glaube, das lässt sich so pauschal gar nicht beantworten.

Yoga bedeutet für jeden Menschen etwas anderes, denn so individuell wie wir Menschen sind, so verschieden wird Yoga auch betrachtet. Das zeigen schon allein die vielen verschiedenen Ausrichtungen des Yoga. Und das ist, so denke ich jedenfalls, weder positiv noch negativ. Es ist einfach okay. Es ist okay, dass jeder Mensch Yoga so versteht und für sich lebt, wie er es für richtig hält. Egal, ob man es nun nutzt, um sich sportlich zu betätigen oder eben doch zu seinem innersten Kern zu finden. Yoga ist für uns Menschen einfach da und das ist etwas ganz Wundervolles.

Was Yoga also bedeutet, lässt sich pauschal nicht festhalten. Es geht dabei darum, eine Verbindung zwischen deinem Körper, deinem Geist und deiner Seele herzustellen, indem du Körper und Atem in Einklang bringst. Das Schöne ist doch, dass jeder von uns, seinen ganz eigenen Weg finden darf, Yoga zu leben.

 

Der Ursprung des Yoga

Die ersten Schriften des Yoga wurden in den uralten hinduistischen, spirituellen Texten – den Vedas – gefunden. Vedas bedeutet Wissen oder Erkenntnis. Die Vedas reflektieren die Erkundung des Bewusstseins, des Seins und der Verbindung mit Gott. Und so wird Yoga auch hier beschrieben als Eins-sein mit Gott. Du siehst also, dass Yoga etwas mit Glauben zu tun hat. Doch anders als Religionen wird hier nicht von einem Gott ausgegangen, sondern einer Gottheit. Diese darfst du so für dich interpretieren, wie es für dich stimmig ist.

Wir alle glauben auf die eine oder andere Art und Weise an etwas. Manche an einen Gott, andere an ein Leben nach dem Tod. Im Grunde wissen wir alle nicht, was es “dort draußen” gibt. Wir wissen nicht, was uns nach dem Sterben erwartet. Doch wir können glauben – an etwas Höheres, unser höheres Selbst oder das Universum. Genau das bedeutet für mich Yoga – eins werden mit unserem höheren Selbst und uns mit unserem Innersten verbinden; in die Stille kommen und uns wahrhaftig wahrnehmen. Was bedeutet Yoga für dich?

Die Geschichte des Yoga hier weiter zu erzählen, würde den Rahmen des Artikels sprengen. Daher erzähle ich dir gleich, was es mit den Yoga Sutras nach Patanjali auf sich hat, da sie ein wichtiger Bestandteil des Yoga sind. Wenn du aber Fragen zur Geschichte von Yoga hat, schreibe mir jederzeit.

 

Die Yoga Sutras des Patanjali

Die Sutras (Verse) des Patanjali bestehen aus 196 Versen. Sie beschreiben, wie wir als Menschen “Samadhi” – einen Zustand vollkommener Glückseligkeit, in dem wir eins mit dem Universum und befreit von unserem Ego sind – erreichen. Das faszinierende an den Yoga Sutras: Sie beschreiben nicht eine Asana (also die Haltungen im Yoga). Spätestens hier habe ich in meiner Ausbildung festgestellt, dass es im Yoga um so viel mehr als Körperübungen geht. Ist das nicht faszinierend? Wir gelangen über unseren Körper zu unserem Unterbewussten – zu unserem Kern. Der achtgliedrige Pfad nach Patanjali zeigt, wie wir genau dort hin gelangen:

 

Die acht Pfade des Yoga Sutra

  • Yama: Disziplin oder auch Abstinenz stellen den Beginn dieses Weges dar. Die “Not-Do-To-Liste” soll uns dabei helfen zu erkennen, von was wir Abstand halten sollten. Dazu zählt unter anderem, dass wir keine Gewalt anwenden sollen, ehrlich zu uns und anderen sind und Dankbarkeit leben.
  • Niyama: Es folgt die “To-Do-Liste”, die uns aufzeigt, was wir beachten sollten. Wann hast du beispielsweise das letzte Mal dich bewusst mit deiner Spiritualität verbunden und dir selbst deine vollkommende Aufmerksamkeit geschenkt?
  • Asana: Nun kommen die Körperhaltungen ins Spiel. Du siehst: Sie sind nur ein Teil von Yoga. Um Yoga ganzheitlich zu verstehen und auszuüben, gehört aber so viel mehr dazu. Mithilfe der Asanas bereiten wir den Körper auf die Stille in der Meditation vor, denn ein ruhiger Körper führt zu einem ruhigen Geist.
  • Pranayama: Die Arbeit mit unserem Atem – oder vielmehr die Kontrolle unseres Atems – besteht aus der bewussten Einatmung, Ausatmung und Zurückhaltung unserer Atmung. Prana ist unsere Energie, unsere Lebenskraft und durch sie gewinnen wir die Kontrolle über uns selbst.
  • Pratyahara: Indem wir unseren Sinnen besser widerstehen, können wir uns besser von ihnen befreien und dem Verhalten, in das sie uns führen. Frage dich dazu, wann du das letzte Mal vollkommen auf eine Sache fokussiert warst, dass du alles um dich herum vergessen hast.
  • Dharana: Im sechsten Schritt konzentrieren wir uns auf eine einzelne Sache und bereiten uns so auf die Meditationspraxis vor, in der wir in die vollkommende Stille gehen wollen. Du kannst Dharana ganz einfach üben, indem du dich beispielsweise auf die Flamme einer Kerze fokussierst und deine Aufmerksamkeit immer wieder dorthin zurückbringst, wenn deine Gedanken beginnen zu wandern.
  • Dhyana: Meditation. Hierbei gehen wir in die vollkommene Stille und kommen in einen Zustand des puren Seins. Dabei geht es nicht darum, zu visualisieren oder geführte Meditationen zu machen, sondern nur mit uns und bei uns zu sein. In der absoluten Stille.
  • Samadhi: Schließlich erreichen wir den Zustand der Erleuchtung. Wenn wir all die vorherigen Schritte durchlaufen sind, kommen wir in den Zustand des einfach nur Seins. Losgelöst von unserem Ego, Limitierungen und Beschränkungen. Wir erkennen uns und andere als ebenbürtig an und können in Frieden sein.

Ein Gedanke ist dir vermutlich beim Lesen dieses Artikel bereits gekommen: Yoga ist so viel mehr. Yoga ist nicht nur bloß verschiedene Übungen ausführen oder sich gar sportlich betätigen. Es geht darum, zu dir selbst und deiner wahren Essenz zu finden. Es geht darum, in die Stille zu kommen, denn erst wenn du voll und ganz bei dir angekommen bist, bist du in deiner vollen Kraft.

 

Mein Anliegen: Yoga nicht nur praktizieren, sondern verstehen

Während meiner Ausbildung ist mir sehr schnell klar geworden: Ich möchte nicht Asanas unterrichten. Ich möchte nicht bloß verschiedene Körperhaltungen zeigen, sondern dass meine Schüler Yoga ganzheitlich verstehen. Ich möchte diese faszinierende Welt für mehr Menschen öffnen. Oftmals geht das in Yogastunden vollkommen unter. Doch es ist das, was die Wirkung der Praxis erst ganz entfaltet. Aus diesem Grund wirst du bei mir in den Yogastunden immer mehr über die Hintergründe des Yoga erfahren. Wir werden gemeinsam Atemübungen machen und meditieren. Und natürlich werden wir auch die Kraft der Asanas nutzen.

Hast du Fragen an mich? Dann schreibe mir gerne eine Mail an info@mariedirlenbach.de. Ich freue mich, von dir zu lesen!